Pläne zur Krankenhausreform gefährden den Bestand von Brandenburgischen Krankenhäusern
Die aktuellen Pläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zur Krankenhausreform gefährden den Bestand zahlreicher kleinerer Kliniken in Brandenburg.
Angesichts dieses drohenden Szenarios appelliert die Landesärztekammer Brandenburg (LÄKB) an Minister Lauterbach, seine derzeitigen Überlegungen nochmals zu überdenken. „In ihrer aktuellen Form können die Empfehlungen der Regierungskommission für die Krankenhausreform katastrophale Auswirkungen auf die Versorgung durch Kliniken vor allem in ländlichen Regionen haben“ erklärte LÄKB-Präsident Dipl.-Med. Frank-Ullrich Schulz. Der vor einigen Tagen bekannt gewordene Vorschlag des Brandenburger Städte- und Gemeindebundes, dazu zeitnah Gespräche mit allen an der gesundheitlichen Versorgung Beteiligten unter Federführung des Brandenburgischen Gesundheitsministeriums zu führen, wird durch den Kammerpräsidenten ausdrücklich unterstützt.
„Dabei dürfen auch die immensen Folgen für die ärztliche Weiterbildung, also für die Ausbildung des ärztlichen Nachwuchses hin zum Facharzt, nicht vergessen werden. Der ärztlichen Weiterbildung, die zu einem großen Teil in den Krankenhäusern stattfindet, droht eine gefährliche Demontage - weil die Anzahl der Krankenhäuser deutlich ausgedünnt wird und zudem der Umfang der angebotenen Behandlungen dramatisch abnimmt.“ sagt Vizepräsident Dr. med. Steffen König. Dies habe dann natürlich zusätzliche negative Folgen für die ärztliche Versorgung im Land. Angesichts der schon bestehenden ärztlichen Mangelsituation erschienen die Pläne des Bundesgesundheitsministers insofern kaum nachvollziehbar.
Es müsse in jedem Falle eine flächendeckende stationäre Versorgung aufrechterhalten werden, die diesen Namen verdient und dem ärztlichen Nachwuchs eine qualifizierte Ausbildung bietet.