Reinhardt fordert Ausweitung der Teststrategie

Berlin - Der Präsident der Bundesärztekammer, Dr. Klaus Reinhardt, findet es richtig, Schnelltests auszuweiten. Besonders hob er hierbei das Modell in Tübingen hervor, wo Bürger mit einem sogenannten Tagesticket getestet werden, um Lockerung und Öffnungen zu ermöglichen. Diese Strategie müsse befördert werden, sagte er im SWR. Jetzt müsse man verstärkt Testzentren einrichten. Die seien immer wieder von der Politik angekündigt worden, allerdings lasse die Realisierung "zu wünschen übrig", kritisierte Reinhardt. Raum für weitere Lockerungen sieht er angesichts der steigenden Infektionszahlen nicht.

Positiv hob er aber hervor, dass die Zahl der Neuinfektionen unter den besonders gefährdeten älteren Bevölkerungsgruppen seit Jahresbeginn zurückgehe. Das mache Hoffnung. Reinhardt bekräftigte seine Forderung, sich bei der Bewertung der Infektionslage nicht allein auf die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner zu stützen. Weitere Parameter, wie die Auslastung der Intensivbetten, die Altersverteilung der Infizierten und die Sterberate müssten in einem Gefahrenindex zusammengeführt werden. So erhalte man ein aussagekräftigeres Gesamtbild der Infektionslage in Deutschland.