Reinhardt: Mehr Planungssicherheit für Impfstrategie nötig

Berlin - Für eine bessere Planbarkeit der Impfungen sollten sich Bund und Länder gemeinsam mit den Herstellern über konkrete Lieferungen und eine einheitliche Kommunikation verständigen. Das hat Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt mit Blick auf den heutigen Impfgipfel in einem Interview mit NDR Info (01.02.2021) gefordert. Die aktuellen Zusagen von Biontech und AstraZeneca, nun doch mehr Impfstoffdosen an die Europäische Union liefern zu können, seien bereits eine gute Nachricht. Wenn es gelinge, in den kommenden Monaten gerade die ältere Bevölkerung zu impfen, sei schon ein großes Stück bei der Eindämmung der Pandemie geschafft und man könne Öffnungen des allgemeinen Lebens wagen, so Reinhardt.

Angesichts der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (StiKo) sprach sich der BÄK-Präsident gegenüber dem Bayerischen Rundfunk 2 (30.01.2021) dafür aus, bei der Verwendung des Impfstoffes von AstraZeneca bei älteren Patienten über 65 zunächst zurückhaltend zu sein. Der Impfstoff sollte verstärkt bei jüngeren Menschen verwendet werden – vor allem, da nicht sicher geklärt sei, ob der Impfstoff bei älteren Menschen einen relevanten Impfschutz tatsächlich bewirke. Dafür bedürfe es jetzt entsprechender Auswertungen, die in etwa vier bis sechs Wochen vorliegen sollten. Problematisch sei auch, dass es bislang keine Kenntnisse darüber gebe, ob Geimpfte noch andere Menschen anstecken können. Wenn die StiKo empfehle, den Impfstoff von AstraZeneca nicht bei älteren Menschen einzusetzen, sei es auch sinnvoll, die Impfreihenfolge zu ändern und zunächst vorrangig Personal aus dem Gesundheitswesen, Lehrer und Erzieher mit diesem Vakzin zu impfen, sagte er in einem Interview mit dem SWR (29.01.2021).