Reinhardt: Quarantäne-Auflage bei Corona-Mutation engmaschig kontrollieren

Berlin - Strengere Maßnahmen bei Ausbrüchen der hochinfektiösen Corona-Mutationen hat Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt gefordert. „Dort, wo Fälle mit hochinfektiösen Mutanten auftreten, muss sehr konsequent gehandelt werden, um die Kontaktketten zu unterbrechen", sagte er der Funke-Mediengruppe (26.01.2021). Dazu müssten Infizierte und ihre Kontaktpersonen unter strenge Quarantäne gestellt werden. Damit diese auch eingehalten werde, müssten die Gesundheitsämter die Auflagen engmaschig kontrollieren. „Sollte es zu einem größeren Ausbruch zum Beispiel in einer Klinik kommen, müssen der Betrieb oder zumindest die entsprechende Station vorübergehend stillgelegt und die Patienten verlegt werden“, betonte Reinhardt. Eine Pendelquarantäne, bei der sich das Personal zweimal täglich zwischen Arbeitsplatz und Privatwohnung hin und herbewegt, sei „keine tatsächliche Quarantäne“.

Nur durch gezielte Sequenzierung von Testproben könne ein Eindruck darüber gewonnen werden, wie weit sich die Corona-Mutationen bereits in Deutschland ausgebreitet habe, sagte Reinhardt in einem Interview mit Welt TV (25.01.2021). Deshalb sei es noch zu früh über mögliche Lockerungen bei den geltenden Corona-Schutzmaßnahmen nachzudenken. Die langsam sinkenden Infektionszahlen stimmten zwar hoffnungsvoll, doch bevor „es uns nicht gelingt, diese unter einem bestimmten Schwellenwert zu halten, sei Vorsicht geboten“, so der BÄK-Präsident.