Rheinische Ärzteschaft fordert Schutz aller Beschäftigten des ukrainischen Gesundheitswesens

Nordrhein

Die Kammerversammlung der Ärztekammer Nordrhein unterstützt die Resolution der 73. Generalversammlung des Weltärztebundes über humanitäre und medizinische Hilfe für die Ukraine vom Oktober dieses Jahres. Der Weltärztebund fordert darin den Schutz von Gesundheitseinrichtungen sowie den uneingeschränkten Zugang zu diesen und fordert, alle Angriffe auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitswesens sowie auf Rettungsfahrzeuge einzustellen. Darüber hinaus dürften Gesundheitseinrichtungen nicht als Militärunterkünfte genutzt werden.

„Die nordrheinischen Ärztinnen und Ärzte sind voller Sorge, dass der Ukraine infolge der Zerstörung der kritischen Infrastruktur, vor allem der Energie- und Wasserversorgung, durch den russischen Angriffskrieg in diesem Winter eine humanitäre Katastrophe bevorsteht“, sagte Rudolf Henke, Präsident der Ärztekammer Nordrhein, am Samstag, 12. November 2022 in Düsseldorf. 
   
Laut ukrainischem Gesundheitsministerium seien 144 Krankenhäuser seit Kriegsbeginn komplett zerstört worden, wodurch eine flächendeckende Versorgung der Erkrankten gefährdet sei, so Henke. Ohne angemessene Versorgung bestehe die Gefahr, dass gerade ältere Menschen, die nicht mehr vor dem Krieg fliehen könnten oder wollten, in den kalten Monaten an saisonalen Krankheiten, Unterkühlung, Schlaganfällen oder Herzinfarkten sterben. Zusätzlich drohe laut WHO-Angaben in den Wintermonaten eine Fluchtbewegung, die zwei bis drei Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer zu Binnenflüchtlingen werden lassen könnte.    

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