Landesärztekammer gratuliert zur hohen Auszeichnung

Rheinland-Pfalz

Bremen/Mainz - Die Landesärztekammer gratuliert Dr. Helmut Peters herzlich zur Verleihung der Paracelsus-Medaille der Bundesärztekammer. Mit dieser höchsten Auszeichnung würdigt die deutsche Ärzteschaft Peters außergewöhnlichen Einsatz für die Versorgung kranker und behinderter Kinder und Jugendlicher.

Dr. Helmut Peters war immer mit großem Herzen, immenser Leidenschaft und nicht nachlassender Energie für seine kleinen und großen Patienten aktiv. Sein großes Engagement galt vor allem seinen jungen Patientinnen und Patienten, die krankheitsbedingt mit vielen Benachteiligungen leben. Er hat sich immer konsequent, leidenschaftlich und mit viel Herzblut für sie eingesetzt, damit auch Menschen mit Behinderungen besser am Leben teilhaben können – insbesondere Kinder, aber ganz besonders Jugendliche im Transitionsalter.

Nach der Facharztausbildung am Universitätsklinikum Mainz arbeitete Peters am Kinderneurologischen Zentrum Mainz: von 1984 bis 1989 als Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, ab 1989 als stellvertretender ärztlicher Leiter, ab 1994 zunächst als kommissarischer ärztlicher Leiter und dann bis zum Eintritt in den Ruhestand 2018 als Ärztlicher Leiter. In all diesen Jahren hat er viele strukturelle Verbesserungen der Versorgung auf den Weg gebracht.

Als Chefarzt des Zentrums für Kinderneurologie und Sozialpädiatrie der Rheinhessen-Fachklinik Mainz hat er dafür gesorgt, dass Teilhabe – und zwar lange vor der in die parlamentarischen Institutionen eingebrachten gesetzlichen Regelung – nicht nur eine freundlich gemeinte Floskel bleibt, sondern mit Leben gefüllt wird. Dafür hat sich Peters auch immer in den Gremien der Bundesärztekammer stark gemacht.

Bei den Deutschen Ärztetagen, die behinderte und benachteiligte Menschen fokussierten, war dieser Themenkomplex eng mit dem Namen Helmut Peters assoziiert. Sein vermutlich größter Erfolg dabei war sein Antrag auf dem Deutschen Ärztetag 2008 in Ulm, der die bessere medizinische Versorgung von Menschen mit Behinderungen forderte, weil es für diese im Erwachsenenalter so gut wie kein ambulantes Angebot gab. Das Thema wurde im Jahr darauf beim Deutschen Ärztetag in Mainz Tagesordnungspunkt, bei dem er ein viel beachtetes Hauptreferat hielt. Sein Vortrag mündete in einer Resolution der deutschen Ärzteschaft. Das Thema Transition wurde 2009 in die Koalitionsvereinbarung aufgenommen. Es erfolgte schließlich sogar eine Gesetzeserweiterung im SGB V Paragraph 119c, der die Medizinischen Zentren für Erwachsene mit Behinderungen einführte. So werden jetzt bundesweit diese Zentren als Versorgungsangebot für Erwachsene mit geistiger und oder mehrfacher Behinderung geschaffen. Peters Initiative ist es zu verdanken, dass Krankenkassen heute nicht nur die interdisziplinäre Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen in speziellen Zentren bezahlen, sondern auch von Erwachsenen.

Darüber hinaus hat Helmut Peters den Weg für die Gründung der interdisziplinären Spina-bifida-Ambulanz am Kinderneurologischen Zentrum geebnet, die eine der größten Ambulanzen dieser Art in Deutschland ist. Darüber hinaus hat der von ihm initiierte Spendenlauf „Run for Children“ bis heute über zwei Millionen Euro eingebracht.

Auch in der Berufspolitik hat Helmut Peters sich mit viel Engagement für eine Verbesserung der Versorgungsstrukturen im deutschen Gesundheitswesen eingesetzt: 1991 wurde er zum Vorstandsmitglied der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz gewählt. Dort erwies er sich als unermüdlicher Lobbyist - nicht nur für Ärztinnen und Ärzte, sondern vor allem für die schutzbedürftigen und behinderten Menschen. Den Sitz im Vorstand der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz hatte er bis 2016 inne. Doch Peters war nicht nur über ein Vierteljahrhundert Vorstandsmitglied, sondern auch für eine Amtszeit von 1996 bis 2001 als Vize-Präsident der Landesärztekammer aktiv. Von 2011 bis 2021 war Helmut Peters darüber hinaus Menschenrechtsbeauftragter der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz.

Die Landesärztekammer Rheinland-Pfalz freut sich sehr, dass Helmut Peters außerordentliches Engagement nun auf Bundesebene gewürdigt worden ist.

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