Sinkende Zahlen bei MFA-Ausbildung in Deutschland - Sachsen verzeichnet Zuwachs

Sachsen

2022 haben sich laut einer Auswertung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) 16.656 junge Menschen für eine Ausbildung zum bzw. zur Medizinischen Fachangestellten (MFA) entschieden. Damit wurden rund 500 Ausbildungsverträge weniger abgeschlossen als noch 2021, obwohl der Bedarf an medizinischen Fachkräften gerade in den Praxen ungebrochen hoch ist.

In Sachsen stieg 2022 dagegen die Zahl der Ausbildungsverträge auf 230 an. Das sind 15 % mehr Auszubildende als noch 2021. Erreicht wurde dieser Anstieg durch eine crossmediale Werbekampagne der Landesärztekammer im letzten Jahr. Denn zur Berufsorientierung ist es in der heutigen Zeit notwendig, Social Media Kampagnen, InApp-Werbung und Out-of-Home Media, also Plakate und Screens beispielsweise in öffentlichen Verkehrsmitteln, zu kombinieren.

Dennoch besteht weiterhin ein Fachkräftemangel, weil zahlreiche MFA mit Berufserfahrung den Beruf und damit die Versorgung verlassen. Gründe dafür sind die enorme Arbeitsverdichtung durch ständig verschärfte Vorgaben und die gestiegene Anspruchshaltung der Patienten.

Die Sächsische Landesärztekammer fordert deshalb, dass Tarifsteigerungen bei den MFA-Gehältern unmittelbar von den Kassen refinanziert werden. Außerdem müsste Bürokratie abgebaut werden. Seit 2021 stieg das MFA-Tarifgehalt um 6 Prozent. Weitere Erhöhungen sind angesichts des immer noch niedrigen Gehaltsniveaus und der jüngsten Inflation nötig, weshalb Ärzteverbände und der Verband der medizinischen Fachberuf gemeinsam seit Monaten eine Refinanzierung durch die Krankenkassen fordern.

Außerdem sollten die MFA einen Coronabonus wie in der Pflege erhalten, denn 60 Prozent aller Coronapatienten wurden in den Praxen versorgt. Ohne eine entsprechende Stärkung ihrer Leistungen drohen dem ambulanten Bereich die Mitarbeitenden bald vollständig abhandenzukommen.

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