Thüringen: Diskussionen um AstraZeneca Impfstoff - Landesärztekammerpräsidentin Dr. Ellen Lundershausen: Die Wirksamkeit des Impfstoffes in Frage zu stellen, ist ein verheerendes Signal!

Erfurt - Die jüngst geäußerten Zweifel an der Wirksamkeit des AstraZeneca Impfstoffes und der Warnung vor der Verimpfung, insbesondere in Einrichtungen des Gesundheitswesens, hält die Landesärztekammer Thüringen für hochproblematisch. „Die Wirksamkeit des Impfstoffes in Frage zu stellen, ist ein verheerendes Signal!“, so die Präsidentin der Landesärztekammer Thüringen, Dr. Ellen Lundershausen. „Wenn man bedenkt, dass es vor wenigen Wochen mit Blick auf diesen Impfstoff noch einen Aufschrei aufgrund zu geringer Liefermengen gab, ist die Situation geradezu absurd.“ Alle derzeit zugelassenen Impfstoffe – von AstraZeneca, Moderna und BioNTech – sind nach Ansicht von Virologen gut und wirksam und „vor allem“, so die Präsidentin der Landesärztekammer, „sind sie wichtige Bausteine auf unserem Weg aus der Pandemie.“

Darüber hinaus sind leichtere Nebenwirkungen nach einer Impfung völlig normal und treten z.B. auch nach Grippeimpfungen auf. Ebenso wird der Impfstoff bereits in Großbritannien seit mehreren Wochen erfolgreich angewendet. Nicht zuletzt haben die Impfstoffe umfangreiche Prüfverfahren durchlaufen, bevor sie zugelassen und dann von der Ständigen Impfkommission empfohlen werden.

Weiterhin gilt es aus Sicht der Landesärztekammer Thüringen unbedingt, alle Möglichkeiten zu nutzen, um den Impfprozess zu beschleunigen. Dazu gehört auch, so bald wie möglich COVID-Impfungen in Arztpraxen vorzunehmen. „Nur so ist das Impfziel in absehbarer Zeit zu schaffen“, sagt die Ärztekammerpräsidentin.

Impfungen in Arztpraxen sind insbesondere mit Blick auf die Gruppe derjenigen, die nicht im Pflegeheim wohnen und niemanden haben, der sie zum Impfzentrum bringt, oder für diejenigen, für die eine längere Strecke nicht mehr zumutbar ist, wichtig. „Damit kann eine wichtige Lücke in der Impfstrategie geschlossen werden und der Impfstoff von AstraZeneca bietet aufgrund der einfacheren Händelbarkeit dazu gute Voraussetzungen“, so Ärztekammerpräsidentin Dr. Ellen Lundershausen.

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