Social Media: Vernetzt mit Kollegen und Patienten

Die Nutzung sozialer Medien ist für viele Millionen Menschen weltweit selbstverständlich geworden – so auch für Ärztinnen und Ärzte, Medizinstudierende und Patientinnen und Patienten.

Interaktive, gemeinschaftliche Internet-Plattformen wie soziale Netzwerke, Wikis, Chaträume und Blogs machen passive Internetnutzer zu aktiven Teilnehmern. Sie bieten Möglichkeiten für Zusammenkünfte, zum Teilen und Verbreiten persönlicher Informationen unter Freunden, Verwandten, Kollegen usw. einschließlich gesundheitsbezogener Informationen.

So verwenden beispielsweise Patienten diese neuen Möglichkeiten, um Erfahrungen miteinander zu teilen oder auch um medizinischen Rat einzuholen. Von ärztlicher Seite lassen sich soziale Medien auch für gesundheitliche Aufklärung oder für Informationen zur öffentlichen Gesundheit nutzen, sowie für die ärztliche Ausbildung, Weiter- und Fortbildung und für die Forschung. Soziale Medien werden auch bei der direkten oder indirekten berufsbezogenen Werbung eingesetzt.

Bei der Nutzung sozialer Medien im gesundheitsbezogenen Kontext sind aufgrund des vertrauensvollen Arzt-Patient-Verhältnisses und der Anforderungen des Datenschutzes an die in höchstem Maße schützenswerten gesundheitsbezogenen Informationen bestimmten Aspekten besondere Aufmerksamkeit zu schenken.

Der Austausch über soziale Medien kann das Arzt-Patient-Verhältnis auch ungünstig beeinflussen und mit datenschutzrechtlichen Problemen und weiteren juristischen Fragestellungen einhergehen. Dieser Gefahren müssen sich Ärzte bei der Nutzung sozialer Medien bewusst sein. Ärzte müssen alle Maßnahmen ergreifen, um die Vertraulichkeit der individuellen Arzt-Patienten-Beziehung und den Datenschutz zu gewährleisten.

Hierzu hat sich die Ärzteschaft anlässlich des 115. Deutschen Ärztetags 2012 mittels Beschluss für die Erarbeitung von Empfehlungen für Ärzte in sozialen Medien ausgesprochen. Basierend auf diesem Beschluss und einer weiteren Empfehlung des Weltärztebundes zu diesem Thema wurde von der Bundesärztekammer 2014 eine Handreichung zur Verfügung gestellt, die Adressierte für die Besonderheiten der Online-Kommunikation sensibilisieren und Konflikten mit beruflichen und ethischen Standards vorbeugen sollen.

Zwischenzeitlich hat sich das dynamische Feld der sozialen Medien und damit auch die Herausforderungen im Umgang damit weiterentwickelt. Die  Handreichung "Ärztinnen und Ärzte in sozialen Medien"  wurden 2023 aktualisiert, wobei insbesondere auf Microblogging-Plattformen (z. B. Twitter), Medical Influencer und Veröffentlichung von Urkunden/Dokumenten eingegangen wurde.

Auch die Aufhebung der ausschließlichen Fernbehandlung von unbekannten Patienten 2018 wurde angepasst. In Fallbeispielen wird geschildert, wo mögliche Probleme für Ärzte und Medizinstudierende liegen und wie man ihnen begegnen kann. Die Handreichung richtet sich ebenso an Neulinge wie an erfahrene Nutzer sozialer Medien. 

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