Geschlechtersensible Medizin
Unterschiede zwischen den Geschlechtern beeinflussen Diagnostik, Therapie und Prävention

Was ist „geschlechtersensible Medizin“?
Die geschlechtersensible Medizin berücksichtigt Unterschiede zwischen biologischem („sex“) und sozialem („gender“) Geschlecht in Prävention, Diagnostik, Therapie und Forschung.
Sie zielt darauf ab, geschlechtsspezifische Unterschiede in Krankheitsverläufen, Symptomen und Behandlungsergebnissen zu erkennen und so eine bedarfsgerechte und wirksame Versorgung zu ermöglichen.
Geschlechtersensible Medizin ist damit ein zentraler Bestandteil einer modernen und individualisierten Gesundheitsversorgung.
Die Bundesärztekammer hat sich am 129. Deutschen Ärztetag 2025 in Leipzig dafür ausgesprochen, geschlechtersensible Medizin gezielt in Forschung und Anwendungsstudien zu integrieren und die Öffentlichkeit für geschlechtersensible Gesundheitsaspekte zu sensibilisieren:
Ic-152 - Gesellschaftliche Sensibilität für geschlechtsspezifische Gesundheit stärken
Vodcast: Gendersensible Medizin – Aktuelle Herausforderungen und Chancen
Für Ärztinnen und Ärzte steht die Sicherheit der Patientinnen und Patienten immer an erster Stelle. Dazu gehört auch ein besonderes Augenmerk auf die biologischen und soziokulturellen Unterschiede zwischen Männern und Frauen.
Lange Zeit wurden diese in der gesundheitlichen Versorgung weniger stark berücksichtigt, mittlerweile leistet die sogenannte gendersensible Medizin aber einen wesentlichen Beitrag zur Förderung der Patientensicherheit.
Wie ist der aktuelle Stand der gendersensiblen Medizin? Welche Hindernisse gibt es und wo besteht konkreter Verbesserungsbedarf? Darum geht es in dem Vodcast.
Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt diskutiert mit Stefan Schwartze, Patientenbeauftragter der Bundesregierung, der Expertin für Geschlechtersensible Medizin Prof. Dr. Sabine Oertelt-Prigione sowie Prof. Dr. Judith Haas, Vorsitzende der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft.
Weitere Informationen
Forschungsministerium schafft Ressort für Frauengesundheit
DÄ, 10.10.2025
„Gender Health Gap“: Viele Deutsche ahnungslos
DÄ, 05.06.2025