Bonus auch für Medizinische Fachangestellte!

Gemeinsame Pressemitteilung der Landesärztekammer und der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg
Brandenburg

Potsdam - Auf absolutes Unverständnis bei der Landesärztekammer Brandenburg (LÄKB) und der Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) stößt der gestern vom Bundeskabinett beschlossene Entwurf des Pflegebonusgesetzes. Insgesamt stellt der Bund eine Milliarde Euro für eine Bonuszahlung für Pflegekräften in Kliniken und Heimen bereit. Leer ausgehen sollen hingegen die Medizinischen Fachangestellten (MFA) in der ambulanten Versorgung.

MUDr./ČS Peter Noack, Vorsitzender der KVBB:
„Dieser Gesetzentwurf ist eine Schlag ins Gesicht unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und macht mich wütend. Die Teams in unseren Praxen arbeiten seit mehr als zwei Jahren am absoluten Limit – vielfach sogar deutlich darüber hinaus. Ohne sie wären die ambulante Versorgung von 9 von 10 Covid-19 Patienten, die Impfkampagne in den Praxen und natürlich auch die reguläre Versorgung unserer Patientinnen und Patienten nicht möglich. Die MFA leisten dauerhaft Großartiges und müssen dafür vom Bund die gleiche Wertschätzung erfahren wie Pflegekräfte in Kliniken und Heimen.“

Dipl.-Med. Frank-Ullrich Schulz, Präsident der LÄKB:
„Es ist für mich absolut unverständlich, warum die Bundesregierung die Beschäftigen in den Arztpraxen nicht auch mit einem Bonus würdigt. Es geht dabei um viel mehr als eine einmalige Zahlung. Der Bonus wäre eine echte Wertschätzung und würde auch das Berufsbild attraktiver machen. Ich sehe die Gefahr, dass MFA aufgrund der Pandemiebedingten hohen Arbeitsbelastung aus den Praxen in die Kliniken wechseln oder ganz andere Berufe ergreifen. Dadurch wird die Funktionsfähigkeit der Praxen gefährdet. Ein Corona-Bonus für MFA wäre ein erster politischer Schritt, diesem Trend entgegenzuwirken und die ambulante Versorgung zu sichern.“

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