Drei Ärzte mit Verdienstorden des Freistaates Sachsen geehrt

Sachsen

Ministerpräsident Michael Kretschmer hat gestern bei einem Festakt in der Albrechtsburg in Meißen 11 Persönlichkeiten, darunter drei Ärzten, die eng mit Sachsen verbunden sind, den Verdienstorden des Freistaates Sachsen verliehen.

Dabei würdigte er das Wirken Mediziner für den Freistaat: »Mit ihrem herausragenden und bewundernswerten Engagement haben Sie an ganz unterschiedlichen Stellen sehr viel erreicht für ihre Mitmenschen und den Freistaat. Ihr Einsatz für unser Gemeinwesen ist vorbildlich und verdient höchsten Respekt und Anerkennung. Herzlichen Dank!«

Mit dieser Auszeichnung ehrt der Freistaat Menschen, die sich im politischen, wirtschaftlichen, kulturellen, sozialen, gesellschaftlichen oder ehrenamtlichen Bereich in herausragendem Maße engagiert haben. Bei dem Sächsischen Verdienstorden handelt es sich um die höchste staatliche Auszeichnung des Freistaates.

Ausgezeichnet wurden:

Dr. med. Gottfried Hanzl

Der Landarzt Dr. Gottfried Hanzl (73) wirkte mehr als 45 Jahre daran mit, die landärztliche Versorgung im Kreis Görlitz sicherzustellen und engagierte sich zugleich ehrenamtlich in der Berufs- und Regionalpolitik. Seine eigene Praxis in Oderwitz diente nicht nur der medizinischen Versorgung der Bürgerinnen und Bürger, sondern auch als akademische Lehrpraxis der Technischen Universität Dresden. Dabei übernahm Dr. Hanzl in seiner Niederlassung die praktische Ausbildung von Medizinstudenten sowie die Betreuung von Ärzten in Weiterbildung zum Facharzt. Auch brachte er sich durch ehrenamtliche Arbeit in verschiedenen Organisationen wie der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen, dem Oberlausitzer Fußballverband und als Organisator des Sächsischen Hausärztetages ein. Vor allem beim Deutschen Roten Kreuz engagierte sich Dr. Hanzl lange Zeit. Unter anderem sind zwei Wohnkomplexe für ein senioren- und pflegegerechtes Wohnen und mehrere Rettungswachen, Sozialstationen sowie Kindertagesstätten seinem nachdrücklichen Einsatz zu verdanken.

Prof. Dr. med. Wieland Kiess

Prof. Wieland Kiess (65) engagiert sich seit vielen Jahren für das gesellschaftliche Gemeinwohl und vor allem für das Wohl von Kindern und Jugendlichen. Als Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin in Leipzig kümmert er sich seit mehr als 30 Jahren um die Gesundheit von Kindern und Heranwachsenden. Im Jahr 2016 wurde er deshalb mit dem Andrea-Prader-Preis ausgezeichnet, der höchsten Auszeichnung der Europäischen Gesellschaft für Pädiatrische Endokrinologie. Neben seinen beruflichen Verdiensten übernimmt und übernahm Dr. Kiess eine Reihe ehrenamtlicher Funktionen in Gremien mit nationaler und internationaler Bedeutung, unter anderem im Leipziger Forschungszentrum für frühkindliche Entwicklung. Auch wurden unter seiner Leitung am Universitätsklinikum Leipzig seit 1999 die Kinderschutzgruppe und die Kinderschutzambulanz aufgebaut. Ins Leben gerufen wurde dank seiner Initiative 2017 zudem das »Childhood House«, das Kinder und Jugendliche betreut, die Gewalt und Missbrauch erfahren haben.

Prof. Dr. med. Christoph Josten

Der medizinische Vorstand des Universitätsklinikums Leipzig, Prof. Christoph Josten (69), setzt schon viele Jahre sein Fachwissen für das Wohl der Patienten und der Bevölkerung in Nordsachsen ein. Als international anerkannter Chirurg und Wissenschaftler fungiert er nicht nur als ärztlicher Lehrer, sondern engagiert sich auch für das Thema »Ethik in der Medizin«. Außerdem nimmt Prof. Josten eine Vielzahl ehrenamtlicher Funktionen wahr, die ihn in Gremien mit nationaler und internationaler Bedeutung einbinden, beispielweise als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie. Auch wird seine fachliche Expertise und Verlässlichkeit seit mehr als 15 Jahren von der Stadt Leipzig geschätzt, die er unter anderem 2006 bei der medizinischen Absicherung der Fußball Weltmeisterschaft zur Verfügung stellte. Prof. Josten leistete zudem einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der COVID-19 Pandemie und koordinierte mit seiner ziel- und ergebnisorientierten Arbeitsweise die 18 Kliniken des Krankenhausclusters Nordsachsen.

Hintergrund:

Beim Sächsischen Verdienstorden handelt es sich um die höchste staatliche Auszeichnung Sachsens. Mit der Auszeichnung ehrt der Freistaat Menschen, die sich im politischen, wirtschaftlichen, kulturellen, sozialen, gesellschaftlichen oder ehrenamtlichen Bereich in herausragendem Maße engagiert haben. Der Orden wurde 1996 gestiftet und erstmals am 27. Oktober 1997 verliehen. Ihn können in- und ausländische Persönlichkeiten erhalten, die sich um den Freistaat Sachsen und die hier lebenden Menschen besonders verdient gemacht haben. Bisher wurde der Sächsische Verdienstorden 377 mal verliehen.

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