Hamburg: Werbung für Immunitätsausweise: Unseriöse Angebote

Hamburg - Anlässlich der aktuellen Werbung einer in Hamburg ansässigen Firma, welche „Immunitätsausweise“ anbietet, warnt Dr. Pedram Emami, MBA, Präsident der Ärztekammer Hamburg, vor derart „unseriösen und irreführenden Angeboten“.

„COVID-19 ist eine Krankheit, die noch nicht lange bekannt ist. Uns fehlen Langzeitdaten“ so Emami. Eine Aussage darüber, wie lange ein Mensch gegen SARS-CoV-2 immun bzw. wann er oder sie ansteckend ist, könne nicht ohne Weiteres beantwortet werden. Klar sei, dass die bekannten Maßnahmen (Abstand, Hygiene und Mund-Nasen-Schutz) nach aktuellen Erkenntnissen die sichersten Schutzmaßnahmen sind. „Mit einem solchen Produkt zu werben, gaukelt den Menschen eine Sicherheit vor, die dieser Ausweis überhaupt nicht bieten kann“, mahnt Emami.

Fraglich sei zudem der Nutzen eines solchen Ausweises – unabhängig davon, ob es sich um ein privates oder ein staatliches Angebot handelt. Soll der Inhaber oder die Inhaberin in bestimmten Situationen bevorzugt werden? Oder Menschen ohne Ausweis benachteiligt? Emami sieht hierbei – über medizinische Fragen hinaus – weitreichenden gesellschaftlichen Diskussionsbedarf. „Angesichts der Komplexität der Frage würde ich mich nicht wundern, wenn hier doch eher das Geschäft im Vordergrund stünde und weniger eine durchdachte und praktikable Lösung zur Eindämmung der Pandemie“, sagt Emami. „Denn wer die Hände wäscht, Abstand hält und eine Maske trägt, muss kein Geld ausgeben für fragwürdige Angebote, in dem trügerischen Glauben, sich und andere damit besser zu schützen.“

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