Land ist auf kommende Grippesaison vorbereitet

Gemeinsame Pressemitteilung der Landesärztekammer RLP und des Ministeriums für Wissenschaft und Gesundheit
Rheinland-Pfalz

Die ersten Vorboten für die kommende Erkältungszeit sind da. Die Aktivitäten der akuten Atemwegserkrankungen sind angestiegen und liegen aktuell deutlich über den Werten der Vorsaison. Im ambulanten Bereich wurden bundesweit deutlich mehr Arztbesuche wegen akuten respiratorischen Erkrankungen registriert und liegen ebenfalls deutlich über dem Niveau der Vorjahre. Es zirkulieren verschiedene Atemwegserreger und zunehmend werden auch Influenzaviren nachgewiesen. In Verbindung mit der immer noch andauernden Corona-Pandemie kann dies in diesem Jahr zu einer zusätzlichen Belastung des Gesundheitssystems führen. Das Influenzavirus ist hoch ansteckend und kann bei vulnerablen Gruppen zu schweren Verläufen führen. Die Landesregierung ruft daher gemeinsam mit der Landesärztekammer dazu auf, sich rechtzeitig gegen die Influenza impfen zu lassen.

„Neben der andauernden Pandemie erwarten wir saisonbedingt eine Erkältungswelle, unter Umständen in Kombination mit saisonal ansteigenden Influenza-Fällen, die unser Gesundheitssystem, aber auch unser alltägliches Leben zusätzlich belasten werden. Wir wollen eine Überlastung des Gesundheitssystems weiterhin verhindern und appellieren an die Menschen im Land, sich, wie gegen Corona, auch aktiv gegen die Influenza zu schützen. Nutzen Sie das breite Impfangebot bei Ihren Ärztinnen und Ärzten vor Ort“, sagten Gesundheitsminister Clemens Hoch und der Impfkoordinator des Landes, Ministerialdirektor Daniel Stich. Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte im Land hätten 1,25 Millionen Dosen Impfstoff bestellt und auf Lager, so Hoch. „Wir appellieren an alle Bürgerinnen und Bürger, die Grippeschutzimpfung bei den Ärztinnen und Ärzten zu nutzen und sich aktiv vor der Erkrankung zu schützen“, so der Vize-Präsident der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz, San.-Rat Dr. Michael Fink. In diesem Zusammenhang weist Fink auch darauf hin, dass eine zeitgleiche Impfung gegen Grippe und zum Schutz vor COVID-19 möglich ist. Fink: „Mit Impfungen schützen Sie sich und andere.“
 

Hintergrund:

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Influenza-Impfung

•          für alle Personen ab 60 Jahre,

•          für alle Schwangeren ab dem 2. Trimenon, bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens ab 1.

•          für Personen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens (wie z.B. chronische Krankheiten der Atmungsorgane, Herz- oder Kreislaufkrankheiten, Leber- oder Nierenkrankheiten, Diabetes oder andere Stoffwechselkrankheiten, chronische neurologische Grundkrankheiten wie z.B. Multiple Sklerose mit durch Infektionen getriggerten Schüben, angeborene oder erworbene Immundefizienz oder HIV)

•          für Bewohner von Alters- oder Pflegeheimen sowie für

•          Personen, die als mögliche Infektionsquelle im selben Haushalt Lebende oder von ihnen betreute Risikopersonen (siehe oben) gefährden können.

Geimpft werden sollten im Rahmen eines erhöhten beruflichen Risikos außerdem

•          Personen mit erhöhter Gefährdung (z.B. medizinisches Personal),

•          Personen in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr,

•          Personen, die als mögliche Infektionsquelle für von ihnen betreute Risikopersonen fungieren können.
 

Die STIKO empfiehlt für Personen ab 60 Jahren die jährliche Influenza-Impfung im Herbst mit einem inaktivierten quadrivalenten Hochdosis-Impfstoff (mit jeweils aktueller von der WHO empfohlener Antigenkombination), aufgrund einer geringfügigen, aber signifikanten Überlegenheit der Impfeffektivität (Epid Bull 1/2021). Dieser Hochdosis-Impfstoff wird von den Krankenkassen erstattet. Während der COVID-19-Pandemie sind diese Empfehlungen weiterhin gültig und eine Impfung gegen Influenza gemäß der STIKO-Empfehlungen bleibt ein wesentlicher Schutz vor schweren Verläufen (EpidBull 4/2022). Die Influenza-Impfung kann simultan, d.h. gleichzeitig, mit einer COVID-(Booster-) Impfung verabreicht werden. Die Injektion soll jeweils an unterschiedlichen Gliedmaßen erfolgen.

www.laek-rlp.de