Medizinische Versorgung sichern – Gesundheitswesen auskömmlich finanzieren

Sachsen-Anhalt

Spart die Politik an der medizinischen ambulanten und stationären Versorgung, spart sie auf Kosten der Gesundheit ihrer Bürger. Das betonen Dr. Jörg Böhme, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt, und Prof. Uwe Ebmeyer, Präsident der Ärztekammer Sachsen-Anhalt, beim Pressegespräch zum Neujahrsempfang der Heilberufler am 11. Januar 2023 unisono. Schon lange werde das Gesundheitswesen nicht mehr auskömmlich finanziert, bei den aktuell steigenden Kosten spitzt sich die Lage nun dramatisch zu.

„Erst die Corona-Pandemie, nun die Energie- und Inflationskrise. Die Arbeit, die die Praxen leisten, braucht mehr Beachtung und Wertschätzung“, fordert Dr. Jörg Böhme. Die Ärzte und ihre Teams versorgen aufgrund des zunehmenden Ärzte- und damit Arztzeitmangels immer mehr Patienten. Digitale Neuerungen, die nicht reibungslos funktionieren, stören den Praxisalltag. Dazu kommen die aktuell extremen Steigerungen der laufenden Kosten. „Die Praxen stehen unter Volllast, die Teams gehen fast täglich bis an ihre Grenzen“, so Dr. Böhme.


Ärztekammer und KVSA fordern, dass es statt immer neuer Belastungen endlich Entlastungen geben muss. Nicht nur auf dem (Koalitions-)Papier, sondern in der Realität. Um zukünftig die medizinische Versorgung sicherzustellen, muss es endlich mehr Medizinstudienplätze geben. Neben der Vielzahl der Maßnahmen, die die KVSA und die Kammer bereits bieten, muss die Politik direkt unterstützen, damit Medizinstudierende und junge Ärzte in Sachsen-Anhalt bleiben, sich insbesondere im ländlichen Raum niederlassen und im ambulanten Bereich weiterbilden. Praxen und Kliniken müssen bei Sonderbelastungen Ausgleiche erhalten, um die steigenden Kosten und die Inflation ein Stück weit kompensieren zu können.


Prof. Uwe Ebmeyer sieht medizinische Einrichtungen in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht, sollte es keine schnellen Hilfen geben. Zu den horrenden Energiekosten kommt der Mangel an Fachkräften im Gesundheitswesen. „Wir verlangen eine Ausbildungsoffensive und fordern eine deutschlandweite Erhöhung der Medizinstudienplätze. Nur das ist sinnvoll, statt Unsummen in den Aufbau arztfremder medizinischer  Versorgungsstrukturen zu investieren“, so Prof. Ebmeyer.

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