Reinhardt: Es gibt keinen Grund, Cannabis zu legalisieren

Gesundheitspolitik

Mit Nachdruck hat Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt die von der Bundesregierung geplante Cannabis-Legalisierung kritisiert.

„Es ist erschütternd, dass ein Gesundheitsminister die Legalisierung einer Substanz vorstellen muss, von der wir wissen, dass sie hirn-organische Veränderungen hervorruft, zu Verhaltensauffälligkeiten bei Jugendlichen führt sowie Abhängigkeiten und psychische Veränderungen auslösen kann“, betonte er in einem Interview im ZDF-Mittagsmagazin.

 Es gebe keinen Grund, neben den beiden legalen Drogen Tabak und Nikotin eine dritte einzuführen. „Die Vorstellung, dass durch Regulierung, Legalisierung und Entkriminalisierung der Schaden verringert wird, ist nicht belegt – auch nicht durch Erfahrungen im Ausland“, so Reinhardt weiter. Schließlich ändere sich dadurch nichts an den gesundheitlichen Risiken des Cannabiskonsums.

 „Der Hinweis, dass durch die Legalisierung von Cannabis ein höheres Steueraufkommen entstünde, ist fast schon zynisch“, sagte Reinhardt. Ziel müsse es vielmehr sein, die Verbreitung suchtauslösender Substanzen einzuschränken. Dazu sei unter anderem mehr Aufklärungsarbeit an Schulen notwendig.

Kritik an der geplanten Cannabis-Legalisierung äußerte Reinhardt auch gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe und im Gespräch mit MDRaktuell.