Sächsische Landesärztekammer gegen jeglichen Extremismus
Die Sächsische Landesärztekammer lehnt jede Form von Extremismus ab und unterstützt die demokratischen Kräfte in der Zivilgesellschaft. Mit Sorge betrachtet die Ärzteschaft die teilweise Infragestellung von demokratischen Werten und Rechtsstaatsprinzipien. Menschenwürde und Mitmenschlichkeit sind für Ärztinnen und Ärzte zentrale Prinzipien der ärztlichen Ethik und nicht verhandelbar.
Die Ärzteschaft bildet auf der Grundlage des „Genfer Gelöbnis“ eine Wertegemeinschaft, die sich auf Basis ihrer Allgemeinwohlorientierung für einen Dialog der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen ausspricht. Für ein funktionierendes Gesundheitssystem mit allen seinen vielfältigen Herausforderungen in der Zukunft – genannt sei nur der Fachkräftemangel, sowohl im ärztlichen als auch im nichtärztlichen Bereich – spielt Integration eine wichtige Rolle.
Präsident Erik Bodendieck: „Schon heute beträgt der Anteil der im Freistaat berufstätigen ausländischen Ärztinnen und Ärzte ca. 15%. Ohne diese Ärztinnen und Ärzte wäre in Sachsen die medizinische Versorgung in einigen Bereichen gefährdet. Zukünftig bedarf es daher, neben einer inländischen Fachkräftestrategie, einer qualifizierten Zuwanderung. Diese Zuwanderung wird aber nur gelingen, wenn ausländische Fachkräfte auch willkommen sind und nicht Angst vor extremistischen Entwicklungen haben müssen.“
Für die Sächsische Landesärztekammer ist die freiheitliche demokratische Grundordnung nicht verhandelbar. Radikalisierung, Hass, Hetze und Fremdenfeindlichkeit haben hier keinen Platz.