Westfalen-Lippe: Kammerversammlung fordert 3000 neue Medizin-Studienplätze - ÄKWL: Sicherstellung der Patientenversorgung gefährdet

Münster - Die Kammerversammlung der Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) fordert die neue Regierungskoalition auf, mindestens 3000 neue Studienplätze im Fach Humanmedizin zu schaffen und zu betreiben. Die verfasste Ärzteschaft müsse mit Verwunderung feststellen, dass im vorliegenden Koalitionsvertrag der „Ampelkoalition“ dieser Schritt offensichtlich vergessen wurde, so die einstimmige Kritik des westfälisch-lippischen Ärzteparlamentes. Anders sei es nicht zu erklären, warum dieses für die Sicherstellung der medizinischen Versorgung der Bevölkerung so entscheidende Thema keine Berücksichtigung findet.

Kammerpräsident Dr. Hans-Albert Gehle: „Schon heute müssen wir Kolleginnen und Kollegen aus anderen Ländern abwerben, um die Behandlung hier aufrecht erhalten zu können. Und trotzdem bleiben Stellen unbesetzt. Gleichzeitig fehlen diese Ärztinnen und Ärzte in ihren Herkunftsländern. Das kann so nicht gewollt sein.“

Die Kammerversammlung verweist darauf, dass auch die medizinischen Fachgesellschaften seit Jahren forderten, die Anzahl der Medizinstudienplätze in Deutschland zu erhöhen. Nur so sei vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung eine Sicherstellung der Patientenversorgung noch denkbar. An Interessentinnen und Interessenten für diese Plätze mangele es nicht.

Zuletzt hat der 125. Deutsche Ärztetag in diesem Jahr in Berlin noch vor dem Abschluss der Koalitionsverhandlungen bundesweit eine Ausweitung der Studienplätze um über zehn Prozent gefordert, um dem demographischen Wandel und den sich damit überdeutlich abzeichnenden Problemen gerecht zu werden.

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