Ergebnisse der Ärztestatistik zum 31.12.2015

  • Gesamtzahl der Ärztinnen und Ärzte

    Im Jahre 2015 ist die Gesamtzahl der bei den Landesärztekammern gemeldeten Ärztinnen und Ärzte auf 485.818 gestiegen. Dies sind 1,0 Prozent mehr als im Jahre 2014; damit liegt die Zuwachsrate weit unter dem Durchschnitt der letzten Jahre.

    Der Anteil der Ärztinnen an der Gesamtzahl der Ärzte ist auch im Jahre 2015, der Tendenz der letzten Jahre entsprechend, weiter angestiegen und hat jetzt 46,3 Prozent der Gesamtzahl (2014: 45,9 Prozent) erreicht.

    Abbildung 1: Struktur der Ärzteschaft 2015

    Abbildung 2: Arztdichte in Deutschland zum 31.12.2015

    Abbildung 5: Durchschnittsalter der Ärzte

    Abbildung 6: Anteil der unter 35-jährigen Ärzte an allen berufstätigen Ärzten

    Tabelle 1: Entwicklung der Arztzahlen nach ärztlichen Tätigkeitsbereichen seit 1960

    Tabelle 2: Ärztinnen und Ärzte nach Landesärztekammern und Tätigkeitsarten am 31.12.2015

    Tabelle 3: Ärztinnen und Ärzte nach Bezeichnungen und Tätigkeitsarten am 31.12.2015

    Tabelle 4: Ärztinnen nach Bezeichnungen und Tätigkeitsarten am 31.12.2015


  • Berufstätige Ärztinnen und Ärzte

    Ohne die 114.516 nicht ärztlich Tätigen waren im Jahre 2015 im Bundesgebiet 371.302 Ärztinnen und Ärzte ärztlich tätig, dies waren 6.055 mehr als im Vorjahr. Die Zuwachsrate betrug damit 1,7 Prozent.

    Auch der Anteil der Ärztinnen an der Gesamtzahl der berufstätigen Ärzte ist im Jahre 2015 weiter angestiegen und hat jetzt 46,0 Prozent der Gesamtzahl (2014: 45,5 Prozent) erreicht. Der Anteil der Ärztinnen an den berufstätigen Ärztinnen und Ärzten lag 1991 noch bei rund einem Drittel (33,6 Prozent). Seitdem hat sich der Frauen­an­teil um 37,0 Prozent erhöht.

    Die Verteilung der berufstätigen Ärzte auf die Altersgruppen hat sich weiter zu den höheren Altersjahren verschoben. Der Anteil der unter 35-jährigen Ärzte ist zwar um 0,2 Prozentpunkte auf 18,5 Prozent gestiegen, aber gleichzeitig ist der Anteil der über 59-Jährigen auf 17,3 Prozent angewachsen (Vorjahr: 16,4 Prozent). Weiterhin ist der Anteil der 40- bis 49-Jährigen von 25,2 Prozent auf 24,1 Prozent zurückgegangen und der Anteil der 50-bis 59-Jährigen von 28,5 Prozent auf 28,6 Prozent gestiegen. Damit gibt es viel mehr 50- bis 59-Jährige als 40- bis 49-Jährige.

    Bei den einzelnen Arztgruppen fallen die Zuwachsraten recht unterschiedlich aus. Die höchsten Steigerungsraten sind bei den Gebieten Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie (+ 6,3 Prozent), Neurochirurgie (+ 6,1 Prozent), Humangenetik (+ 5,9 Prozent), Neurologie (+ 5,8 Prozent) sowie Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie (+ 5,1 Prozent) zu finden.

    Rückgänge gab es bei den Ärzten folgender Gebietsbezeichnungen: Öffentliches Gesundheitswesen (– 3,9 Prozent), Physiologie (– 2,9 Prozent), Pharmakologie (– 2,8 Prozent), Nervenheilkunde (– 2,0 Prozent) sowie bei den Ärzten ohne Gebietsbezeichnung (– 0,6 Prozent).


  • Im Krankenhaus tätige Ärztinnen und Ärzte

    Der Anteil der im Krankenhaus tätigen Ärztinnen und Ärzte ist bezogen auf alle ärztlich Tätigen weiter angestiegen auf nun 51,1 Prozent (Vorjahr: 51,0 Prozent).

    Die Zahl der Krankenhausärztinnen und -ärzte stieg – zum neunten Mal in Folge – recht deutlich um 1,8 Prozent (absolut: 3.293) auf 189.622. Am deutlichsten nahm die Zahl der Krankenhausärztinnen und -ärzte in Berlin (6,4 Prozent), Schleswig-Holstein (4,8 Prozent) und Hamburg (3,2 Prozent) zu. Der Anteil der Ärztinnen im Krankenhaus ist im Jahre 2015 weiter angestiegen, von 47,1 Prozent im Jahre 2014 auf nun 47,4 Prozent.

    Der Anteil der Krankenhausärztinnen und -ärzte, die jünger als 35 Jahre sind, ist zwar leicht von 33,1 Prozent auf 33,4 Prozent gestiegen. Gleichzeitig stieg aber der Anteil der über 59-Jährigen auf 6,6 Prozent und das Durchschnittsalter der Krankenhausärztinnen und -ärzte stieg auf 41,4 Jahre.

    Tabelle 7: Stationär tätige Ärztinnen und Ärzte nach Gebietsbezeichnungen und Altersgruppen am 31.12.2015


  • Ambulant tätige Ärztinnen und Ärzte

    Die Zahl der ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte ist im Jahre 2015 um 1,5 Prozent angestiegen, was 2.158 Ärztinnen und Ärzten entspricht. Zum Stichtag waren somit 150.106 Ärztinnen und Ärzte ambulant tätig.

    Die Zahl der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte ist um 908 Ärztinnen und Ärzte, auf 120.733 gesunken; dies entspricht – 0,7 Prozent. Gleichzeitig stieg die Anzahl der im ambulanten Bereich angestellten Ärztinnen und Ärzte um 3.066 auf 29.373. Dies entspricht einem Anstieg um + 11,7 Prozent.

    Der Anteil der Ärztinnen an den ambulant tätigen Ärzten ist, nachdem in den letzten Jahren bereits deutliche Anstiege zu verzeichnen waren, im Jahre 2015 weiter gestiegen, von 42,4 Prozent auf 43,2 Prozent.

    Bei den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten ist der Anteil der unter 40-Jährigen leicht gesunken, und zwar von 3,0 Prozent im Jahre 2014 auf 2,8 Prozent. Zugleich ist der Anteil der mindestens 60-Jährigen von 29,5 Prozent auf 31,2 Prozent gestiegen.

    Abbildung 7: Entwicklung der im ambulanten Bereich angestellten Ärzte

    Tabelle 8: Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte nach Gebietsbezeichnungen und Altersgruppen am 31.12.2015


  • In Behörden/Körperschaften und in sonstigen Bereichen tätige Ärztinnen und Ärzte

    Fasst man die Tätigkeitsfelder bei Behörden/Körperschaften und in sonstigen Bereichen zusammen, so waren dort mit 31.574 rund 2,0 Prozent mehr Ärztinnen und Ärzte tätig als im Vorjahr. Der Anteil der in diesen Bereichen Tätigen an allen berufstätigen Ärzten beträgt 8,5 Prozent und ist damit im Vergleich zum Vorjahr unverändert geblieben.


  • Ärztinnen und Ärzte ohne ärztliche Tätigkeit

    Die Zahl der Ärztinnen und Ärzte ohne ärztliche Tätigkeit – soweit sie bei den Landesärztekammern registriert sind – hat sich 2015, im Gegensatz zu den Jahren zuvor, verringert. Der Rückgang betrug 1,2 Prozent. Dies entspricht 1.411 Ärztinnen und Ärzten. Die Hauptursache hierfür sind hauptsächlich Datenbereinigungen in Bayern und Berlin.

    Von den Ärztinnen und Ärzten ohne ärztliche Tätigkeit befinden sich 67,5 Prozent im Ruhestand (Vorjahr: 64,6 Prozent), 2,2 Prozent sind berufsunfähig (Vorjahr: 2,1 Prozent), 0,3 Prozent befinden sich in der Freistellungsphase der Altersteilzeit (Vorjahr: 0,4 Prozent).

    4,6 Prozent sind ausschließlich im Haushalt tätig (Vorjahr: 4,6 Prozent), 2,4 Prozent sind berufsfremd tätig (Vorjahr: 2,3 Prozent), 6,1 Prozent befinden sich in der Elternzeit (Vorjahr: 5,7 Prozent), 6,5 Prozent sind arbeitslos (Vorjahr: 6,8 Prozent) und schließlich geben 10,5 Prozent einen sonstigen Grund an (Vorjahr: 13,4 Prozent).

    Von der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg liegen ebenfalls die Arbeitslosenzahlen vor. Daraus ergibt sich, dass im Jahr 2015 ein Anstieg der Zahl der arbeitslosen Ärztinnen und Ärzte festzustellen ist. Es wurden 3.797 arbeitslose Ärztinnen und Ärzte gemeldet, wobei der Ärztinnenanteil 57,4 Prozent (Vorjahr: 59,3 Prozent) beträgt.

    Dies entspricht einer Zunahme um 396 Ärztinnen und Ärzte bzw. 11,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gegenüber dem Höhepunkt der Ärztearbeitslosigkeit im Jahre 1997 hat die Zahl der arbeitslosen Ärztinnen und Ärzte um –5.599 bzw. 59,6 Prozent abgenommen.

    Bezieht man die aktuelle Zahl der Arbeitslosen auf die Zahl der berufstätigen Ärzte insgesamt, ergibt sich eine sensationell niedrige Arbeitslosenquote von nur 1,0 Prozent (Vorjahr: 0,9 Prozent); wird als Bezugsgröße die Zahl der abhängig beschäftigten Ärzte genommen, liegt sie bei 1,5 Prozent (Vorjahr: 1,4 Prozent).

    Gleichzeitig wurden der Bundesagentur für  Arbeit etwa 1.807 offene Stellen für Ärzte gemeldet. Dies bedeutet nicht nur, dass für Ärzte praktisch der Status der Vollbeschäftigung erreicht ist, vielmehr ist dies auch als Anzeichen einer Mangelsituation zu verstehen. Dadurch verdeutlicht sich die Problematik der aktuellen und zukünftigen Nachfragedeckung aus heimischen Kapazitäten.

    Die Anteile der einzelnen Tätigkeitsbereiche an der Gesamtzahl der Ärztinnen und Ärzte verteilt sich nun wie folgt: ambulant 30,9 Prozent (Vorjahr: 30,7 Prozent), stationär 39,0 Prozent (Vorjahr: 38,7 Prozent), in Behörden/Körperschaften 2,0 Prozent (Vorjahr: 2,0 Prozent), in sonstigen Bereichen 4,5 Prozent (Vorjahr: 4,4 Prozent) und nicht ärztlich tätig 23,6 Prozent (Vorjahr: 24,1 Prozent).

    Tabelle 14: Ärztinnen und Ärzte ohne ärztliche Tätigkeit am 31.12.2015


  • Anzahl der erteilten Anerkennungen

    Im Jahre 2015 wurden 12.231 Anerkennungen von Facharztbezeichnungen ausgesprochen. Damit lag die Zahl über den 11.726 Anerkennungen des Jahres 2013. Die meisten Anerkennungen wurden mit 1.701 im Fach Innere Medizin (ohne Schwerpunkt) ausgesprochen.

    Die Zahl der Anerkennungen im Bereich der Inneren Medizin mit Schwerpunkt ist auf 1.256 gestiegen, liegt aber immer noch deutlich unter der Zahl der Anerkennungen ohne Schwerpunkt. Die Zahl der Anerkennungen in den Fächern Allgemeinmedizin sowie Innere und Allgemeinmedizin (Hausarzt) ist gegenüber dem Vorjahr von 1.218 auf 1.337 gestiegen.

    Im Jahre 2015 wurden für insgesamt 711 Schwerpunktbezeichnungen Anerkennungen ausgesprochen; damit lag die Zahl viel niedriger als im Jahre 2014 mit 877.

    Abbildung 8: Entwicklung der Zahl der Facharztanerkennungen

    Tabelle 9: Anerkennung von Facharztbezeichnungen

    Tabelle 11: Ärztinnen/Ärzte mit Zusatz-Weiterbildungen nach Tätigkeitsarten am 31.12.2015


  • Ausländische Ärztinnen und Ärzte

    Die Zahl der in Deutschland gemeldeten ausländischen Ärztinnen und Ärzte ist im Jahre 2015 um 2.943, das entspricht 7,4 Prozent, auf 42.604 gestiegen. Die Zunahme der berufstätigen ausländischen Ärztinnen und Ärzte liegt im Jahre 2015 bei 9,1 Prozent (Vorjahr 11,1 Prozent).

    Wie bereits in den Vorjahren, stellt sich die Wachstumsrate der ausländischen Ärztinnen und Ärzte, die im Krankenhaus tätig sind, als besonders ausgeprägt dar, sie beträgt 9,2 Prozent (Vorjahr 11,6 Prozent).

    Die stärksten Zuwächse verzeichnen mit 1.421 die Ärztinnen und Ärzte aus den europäischen Staaten und aus Asien mit 1.079. Der größte Zustrom konnte aus Syrien (+ 493) verbucht werden, es folgen Serbien (+ 206), Rumänien (+ 205), Russland (+ 159), Bulgarien (+ 127) und  Ägypten (+ 125). Einen größeren Rückgang gab im Jahr 2015 lediglich bei Ärzten aus Österreich (- 122).

    Die größte Zahl ausländischer Ärzte kommt aus Rumänien (4.062), Griechenland (3.017) und Österreich (2.573), gefolgt von Syrien (2.149).

    Damit kommen 70,6 Prozent aller ausländischen Ärztinnen und Ärzte in Deutschland aus Europa, 19,6 Prozent aus Asien, 6,1 Prozent aus Afrika und 3,0 Prozent aus Amerika.

    Abbildung 9: Entwicklung der berufstätigen ausländischen Ärzte

    Tabelle 10: Ausländische Ärztinnen und Ärzte in der Bundesrepublik Deutschland am 31.12.2015

    Tabelle 12: Erstzugang an Ärztinnen und Ärzten aus der Europäischen Union im Jahr 2015


  • Abwanderung von Ärztinnen und Ärzten uns Ausland

    Seit 2005 werden bei den Ärztekammern die Daten bezüglich der Abwanderung von Ärzten ins Ausland erhoben. Im Ergebnis lässt sich feststellen, dass im Jahre 2015 insgesamt 2.143 ursprünglich in Deutschland tätige Ärztinnen und Ärzte ins Ausland abgewandert sind, wobei der Anteil der deutschen Ärzte 58,4 Prozent beträgt.

    Die Abwanderung hat im Vergleich zum Vorjahr abgenommen und liegt etwa auf dem Niveau von 2012. Die beliebtesten Auswanderungsländer sind – wie in den vergangenen Jahren – die Schweiz (629), Österreich (264) und die USA (104).

    Tabelle 13: Abwanderung von Ärzten ins Ausland